Die Kaffeebohnen wachsen an der empfindlichen Pflanzengattung «Coffea», die zur botanischen Familie der Rötegewächse zählt und mehr als 120 Arten umfasst. Die jeweilige Kaffeeart ist an den Blättern erkennbar. Die Früchte nennt man Kaffeekirschen, wobei man – anders als bei der wohlbekannten Süsskirsche – nicht das Fruchtfleisch geniesst, sondern die enthaltenen Samen – die späteren Kaffeebohnen. Die bekanntesten Sorten sind Arabica und Robusta.
Weil die Kaffeepflanze nur unter bestimmten Bedingungen wie der perfekten Höhenlage, Niederschlagsmenge oder Temperatur gedeiht, wächst sie in wenigen Regionen der Welt. Die besten Anbaugebiete verteilen sich wie ein Gürtel um den Globus und befinden sich in der Nähe des Äquators. Der Grossteil des weltweit gehandelten Kaffees stammt aus Brasilien, aber auch aus Vietnam, Äthiopien, Kolumbien, Indonesien, Indien, Honduras, Mexiko, Peru und Guatemala – je nach Anbaugebiet unterscheidet sich das Aroma.
Nach drei bis vier Jahren tragen Kaffeebäume erstmals Früchte, die Kaffeebauern und Plantagenmitarbeitende von Hand, mit dem Kammverfahren oder maschinell ernten – und zwar spätestens, wenn sie reif sind, denn sie werden schnell überreif. Jede Kirsche enthält in der Regel zwei «Bohnen», die zuerst vom Fruchtfleisch befreit werden, ehe sie bereit zum Rösten sind. Um die Kaffeekirschen in -bohnen zu verwandeln, kommt die trockene, nasse oder halbtrockene Verarbeitungsmethode zum Einsatz.
Die ungerösteten Bohnen bezeichnet man als «Rohkaffee», erst eine sorgfältige Rösttechnik macht daraus ein Feuerwerk an Aromen und Geschmack. Die Bohnen werden in der Rösttrommel kontinuierlich auf hohe Temperaturen gebracht, wobei sich der Prozess je nach gewünschtem Röstprofil unterscheidet. Das Zusammenspiel von Temperaturverlauf und Röstzeit verleiht den Kaffeesorten schliesslich ihr spezifisches Profil, sprich: die unterschiedlichen Geschmacksprägungen.
Weil Kaffee schnell an Aromen verliert, empfiehlt es sich, die Kaffeebohnen erst kurz vor der Zubereitung frisch zu mahlen. Durch das Mahlen vergrössert sich die Oberfläche der Bohne, wodurch sich die Aromen besser entfalten: Umso feiner der Mahlgrad, desto grösser die Oberfläche – und desto kürzer der Kontakt mit Wasser. Mahlgrad und Kontaktzeit mit dem Wasser beeinflussen sich gegenseitig, weshalb dieser Schritt ein Schlüsselfaktor zum vollmundigen Kaffeegenuss ist.
Kaffeepulver in Wasser auflösen – das ist wohl die einfachste Art, zu einer Tasse Kaffee zu kommen. Doch die Zubereitungsmöglichkeiten sind weitaus vielfältiger und reichen von der Mokka-Kanne bis zum Vollautomaten, je nach dem, nach welcher Spezialität einem der Sinn steht. Faktoren, die den Kaffeegeschmack beeinflussen, sind überdies der Mahlgrad, die Dosierung und das Wasser, das idealerweise eine mittlere Wasserhärte und eine bewusst gewählte Temperatur aufweist.